Unterschied zwischen Kimchi und Geotjeori – Fermentiertes Kimchi vs. frisches Kimchi

Unterschied zwischen Kimchi und Geotjeori – Fermentiertes Kimchi vs. frisches Kimchi

Kimchi ist das wohl bekannteste Gericht der koreanischen Küche – weltweit geschätzt für seine Vielseitigkeit und seinen einzigartigen Geschmack. Doch nicht jedes Kimchi ist gleich. Neben der klassischen fermentierten Variante gibt es auch Geotjeori, das man oft als „frisches Kimchi“ bezeichnet. In diesem Artikel erfährst du den Unterschied zwischen traditionellem Kimchi und Geotjeori, wie beide hergestellt werden und warum Milchsäurebakterien bei der Fermentation eine so wichtige Rolle spielen.

Was ist traditionelles Kimchi?
  • Fermentation als Herzstück: Klassisches Kimchi entsteht durch die Fermentation von Chinakohl oder anderem Gemüse. Nach dem Einsalzen wird das Gemüse mit einer Würzpaste eingerieben, die meist aus Gochugaru (Chilipulver), Knoblauch, Ingwer, Frühlingszwiebeln, Fischsauce und oft auch einer kleinen Menge aus Klebreismehl besteht.
  • Warum Klebreismehl? Der Brei aus Klebreismehl sorgt dafür, dass die Würzpaste gut am Gemüse haftet und leicht süßlich schmeckt. Noch wichtiger: Er liefert Stärke, die beim Fermentieren zu Zucker abgebaut wird – ideale Nahrung für die Milchsäurebakterien.
  • Fermentationsprozess: In einem luftdicht verschlossenen Gefäß beginnen Milchsäurebakterien, die natürlich auf dem Gemüse vorkommen, den Zucker in Milchsäure umzuwandeln. Dadurch wird der pH-Wert gesenkt, das Kimchi haltbar gemacht und erhält seinen charakteristischen, leicht säuerlich-würzigen Geschmack.
  • Geschmack & Haltbarkeit: Je länger das Kimchi fermentiert, desto intensiver und saurer wird es. Richtig gelagert, hält es sich über Monate und entwickelt dabei immer neue Aromen.
Was ist Geotjeori?
  • Frisches Kimchi ohne Fermentation: Geotjeori wird mit den gleichen Gewürzen zubereitet wie Kimchi, aber ohne den Klebreismehl-Brei und ohne Fermentationszeit.
  • Geschmack: Knackig, frisch und aromatisch – die natürlichen Geschmäcker des Gemüses stehen im Vordergrund, begleitet von einer milden Würze.
  • Haltbarkeit: Anders als fermentiertes Kimchi ist Geotjeori nicht konserviert. Es sollte innerhalb von 1–2 Tagen gegessen werden.
Von Geotjeori zu Kimchi – ein fließender Übergang

Die Grenze zwischen beiden Varianten ist nicht absolut: Würde man Geotjeori in ein Glas füllen, luftdicht verschließen und stehen lassen, setzt nach kurzer Zeit der Fermentationsprozess ein.

  • Warum? Weil die Milchsäurebakterien von Natur aus auf dem Gemüse vorhanden sind.
  • Unterschied in der Absicht: Geotjeori ist für den sofortigen, frischen Verzehr gedacht. Kimchi hingegen wird gezielt mit Zutaten wie Klebreismehl und Zucker so angelegt, dass die Fermentation optimal ablaufen kann.

So könnte man sagen: Jedes Kimchi beginnt als Geotjeori – aber nicht jedes Geotjeori wird zu Kimchi.

Hier noch einmal den Unterschied zwischen Kimchi und Geotjeori zusammengefasst:

  • Kimchi: fermentiert, komplex im Geschmack, lange haltbar, durch Milchsäurebakterien veredelt.
  • Geotjeori: frisch, knackig, sofort verzehrbar, nicht konserviert.
  • Übergang: Bei längerer Lagerung kann Geotjeori ebenfalls fermentieren – und wird damit zu Kimchi.

Beide Varianten haben ihren Platz: Während Kimchi durch seine Säure und Tiefe perfekt zu Eintöpfen, gebratenem Reis oder Pfannkuchen passt, ist Geotjeori eine leichte, frische Beilage – besonders beliebt im Sommer oder zu gegrillten Speisen.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

1. Warum wird Klebreismehl für Kimchi verwendet?
Es dient als Bindemittel für die Gewürzpaste und liefert Zucker, den Milchsäurebakterien für die Fermentation benötigen.

2. Kann Geotjeori zu Kimchi werden?
Ja – wenn man es luftdicht verschließt und lagert, setzt die Fermentation ein. Dann verwandelt es sich Schritt für Schritt in Kimchi.

3. Wie lange ist Kimchi haltbar?
Richtig im Kühlschrank gelagert, mehrere Monate. Mit der Zeit wird es saurer, aber nicht schlecht.

4. Wie lange hält sich Geotjeori?
Da es nicht fermentiert ist, sollte es innerhalb von 1–2 Tagen gegessen werden.