In Korea sind Essen und Trinken fest miteinander verbunden. Soju, der milde Spirit auf Reisbasis, ist fester Bestandteil jedes geselligen Abends – vor allem beim Korean BBQ.
Erfahre, welche Bedeutung das gemeinsame Anstoßen hat, welche Regeln zur koreanischen Trinkkultur gehören – und warum beim koreanischen Essen immer auch die richtige Sauce dazugehört.
Mehr als nur ein Getränk
In Korea ist Soju das meistgetrunkene alkoholische Getränk – doch seine Rolle geht weit über den Geschmack hinaus. Er steht für Gemeinschaft, Respekt und ein bewusstes Miteinander.
Beim Korean BBQ wird geteilt, gelacht und genossen. Niemand isst oder trinkt allein – vielmehr werden alle Gerichte in der Mitte des Tisches serviert, damit jeder davon probieren kann. Diese Form des Essens spiegelt das koreanische Wertesystem wider: Nähe, Rücksicht und Harmonie.
Typisch koreanisch sind dabei die vielen kleinen Beilagen (Banchan) und die würzigen Saucen, die jedes Gericht erst vollenden. Ob leicht süßlich, pikant oder scharf – sie verbinden sich mit Reis, Gemüse oder gegrilltem Fleisch zu einem gemeinsamen Geschmackserlebnis, das alle am Tisch miteinander teilen.
Trinkkultur am Tisch
Eine gemeinsame Mahlzeit wird in Korea traditionell von Soju begleitet. Dabei geht es nicht um Alkohol, sondern um Wertschätzung. Schon die Art, wie eingeschenkt oder angestoßen wird, drückt Respekt aus.
Einige der wichtigsten Etikette-Regeln:
- Man schenkt sich niemals selbst ein – immer gegenseitig
- Jüngere gießen Älteren oder Höhergestellten zuerst nach
- Jüngere benutzen beim Einschenken und Einstößen beide Hände – als Zeichen der Höflichkeit.
- Beim Trinken wendet man sich leicht zur Seite, um Respekt zu zeigen.
Diese Rituale machen das Trinken zu einem sozialen Moment – einem stillen Ausdruck von Nähe und gegenseitiger Achtung.
Soju heute: zwischen Tradition und Moderne
Früher wurde Soju ausschließlich aus Reis hergestellt, heute häufig aus Süßkartoffeln oder Weizen. Sein Alkoholgehalt liegt meist bei 16–17 %. Im Geschmack ist er mild und weich – und begleitet das Essen, statt es zu überdecken.
Auch in modernen Varianten bleibt Soju seiner ursprünglichen Bedeutung treu: Er verbindet Menschen. Besonders beim Korean BBQ wird deutlich, dass Essen und Trinken keine getrennten Welten sind – sie schaffen gemeinsame Momente, in denen Geschmack, Kultur und Gemeinschaft miteinander verschmelzen.
Gemeinsam genießen – das Herz koreanischer Esskultur
Ob beim Familienessen, unter Freunden oder mit Kolleg:innen – in Korea geht es beim Essen immer um mehr als Sättigung. Es geht darum, Zeit zu teilen, Rücksicht zu nehmen und einander Wertschätzung zu zeigen.
Diese Haltung lässt sich auch zuhause erleben – etwa beim Korean BBQ mit Reis, frischem Gemüse, gegrillten Zutaten und einer Auswahl würziger koreanischer Saucen. Denn erst das Zusammenspiel aus Aromen, Texturen und dem gemeinsamen Genuss macht das Essen zu einem Moment echter Verbindung.

