in Korea wird die Liebe nicht nur am Valentinstag gefeiert. Tatsächlich gibt es dort eine Vielzahl von speziellen Tagen für Paare – und auch für Singles. Doch während diese Traditionen auf den ersten Blick romantisch erscheinen, stellt sich die Frage: Handelt es sich um kulturelle Rituale oder vor allem um wirtschaftlich motivierte Ereignisse?
Valentinstag – Eine besondere Rollenverteilung
Am 14. Februar schenken traditionell Frauen den Männern Schokolade – unabhängig davon, ob es sich um Partner, Freunde oder Kollegen handelt. Der Handel hat sich darauf eingestellt: In den Wochen zuvor werden zahlreiche spezielle Schokoladenprodukte und Geschenkboxen beworben, oft zu hohen Preisen.
White Day – Die Antwort der Männer
Einen Monat später, am 14. März, sind dann die Männer an der Reihe, sich zu revanchieren. Dabei gilt eine unausgesprochene Regel: Das Geschenk sollte wertvoller sein als das, was sie am Valentinstag erhalten haben. Weiße Schokolade, edle Pralinen, Blumen und sogar Schmuck stehen hoch im Kurs – eine Tradition, die ursprünglich aus Japan stammt, in Korea aber ebenfalls kommerziell stark genutzt wird.
Black Day – Ein Tag für Singles
Wer an den beiden vorherigen Tagen kein Geschenk erhalten hat, „feiert“ am 14. April den Black Day. Singles treffen sich in Cafés oder Restaurants und essen gemeinsam Jjajangmyeon (Nudeln mit schwarzer Bohnenpaste). Was ursprünglich eine humorvolle Tradition war, hat sich mittlerweile zu einem gut vermarkteten Event entwickelt, das von der Gastronomie aktiv beworben wird.
Der 14. jedes Monats – Ein durchdachtes Konzept?
In Korea gibt es an jedem 14. eines Monats einen besonderen „Liebestag“ – vom Kiss Day im Juni bis zum Hug Day im Dezember. Während einige dieser Tage eher symbolisch bleiben, nutzen Unternehmen und der Einzelhandel viele davon, um gezielt Produkte und Dienstleistungen zu bewerben.
Tradition oder Konsum?
Während viele Koreaner diese Anlässe gern als Gelegenheit zur Wertschätzung in Beziehungen sehen, lässt sich nicht übersehen, dass die Industrie diese Tage intensiv für Marketingzwecke nutzt. Ob es sich dabei primär um kulturelle Rituale oder um wirtschaftlich geprägte Phänomene handelt, bleibt eine offene Frage.